Das Montessorihaus am Hof für Kinder von 2,5 – 6 Jahren
Es ist ein Ort, wo Kinder in eine kleine Gemeinschaft hineinwachsen können und sie Zeit und Ruhe haben, einerseits im Gruppenraum sich den sogenannten „Übungen des täglichen Lebens“ zu widmen, mit ganzheitlichem Montessorimaterial zu arbeiten oder großen Erzählungen von der Welt, dem Tierreich, der Entwicklung der Menschheit etc. zu lauschen. Andererseits haben sie die Möglichkeit, die Tätigkeiten draußen bei den Tieren und im Garten mitzumachen.
Der natürliche Entwicklungsprozess der Kinder wird achtsam begleitet, sie werden in ihrer Einzigartigkeit gesehen und ihr Wunsch nach Eigenständigkeit und sinnerfülltem Tun geht in Erfüllung, denn sie dürfen schon früh etwas bewirken, gestalten und Lösungen finden.
Pädagogisches Konzept
Wir arbeiten nach den pädagogischen Ansätzen und Erkenntnissen von Maria Montessori und nach den neuesten Erkenntnissen der Gehirnforschung. Eine sehr prominente Stimme ist hier Gerald Hüther, Neurobiologe und populärwissenschaftlicher Autor. Weiters bildet die Bindungstheorie eine wichtige Basis für die Begleitung von Kindern, denn wir müssen uns der Bedeutung einer sicheren Bindung bewusst sein.
Mit den Worten Maria Montessoris formuliert, sehen wir Kinder als das größte Wunder der Natur, das sich offenbaren will. Die Montessori-Pädagogik geht ganz vom Kind aus, denn Maria Montessori hat ihre pädagogischen Erkenntnisse vor allem durch die Beobachtung der Kinder erworben und daraus ihre Pädagogik entwickelt. Es ist keine Weltanschauung, die dem Kind übergestülpt wird, sondern wir als Erwachsene verstehen uns als achtsame, liebevolle Begleiter, die dem Kind mit viel Respekt begegnen und ihm helfen, durch eigene Erfahrungen die Welt zu entdecken, selbstständig zu werden und sich zu entfalten. Und dabei wollen wir das Kind möglichst wenig stören.
Unsere wichtigsten Jahre sind die ersten 6 Jahre, denn hier findet soviel Entwicklung und Lernen statt, wie wir im restlichen Leben nicht mehr lernen werden.
Unsere größte Lehrmeisterin ist sicher die Natur, die unsere Lebensgrundlage ist und am Besten können wir unser Potential entfalten, wenn wir unsere sensiblen Phasen zum Lernen wirklich nützen können.
Unter dem Begriff sensible Phasen versteht Montessori, dass es in der Entwicklung des Kindes Phasen oder Perioden mit einer besonderen Empfänglichkeit = Sensibilität für bestimmte Lernvorgänge und Umwelteinflüsse gibt. Diese besondere Empfänglichkeit, die eine Zeit lang besteht, um dann wieder abzuklingen, macht es dem Kind leicht, sich bestimmte Fertigkeiten und Fähigkeiten anzueignen. Verabsäumt man diese sensiblen Phasen, braucht man viel mehr Mühe und Willensanstrengung etwas zu lernen.
Daher wollen wir es den Kindern ermöglichen, ihre sensiblen Phasen richtig zu nützen um all das zu lernen, wozu sie gerade bereit sind und das beinhaltet natürlich auch Buchstaben und Zahlen und viele andere sinnvolle Fertigkeiten. Kinder wollen an der realen Welt teilhaben, am echten Leben und Sinnvolles, Bedeutsames tun.
Tätigkeiten und Angebote
Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder jeden Tag in eine Tätigkeit vertiefen können und dabei nicht gestört und unterbrochen werden. Wir trauen ihnen mehr zu als üblich, weil Kinder Aufgaben brauchen, an denen sie wachsen können, aber muten ihnen nichts zu, was sie überfordert. Kinder können so viel, wenn man sie lässt und es ihnen zutraut!
Am Bauernhof werden die Tiere gefüttert, die Ziegen gemolken, Eier eingesammelt. In der ersten Jahreshälfte ziehen wir Gemüsepflanzen selbst vor. In der zweiten gibt es Obst zu ernten und zu verarbeiten. Übers Jahr können wir verschiedene Wildkräuter auf der Wiese entdecken und sammeln. Der Jahreskreislauf der Natur wird mit allen Sinnen wahrgenommen und bestimmt unseren Alltag und den der Tiere.
Zusätzlich können wir unsere Mehrsprachigkeit (Italienisch, Französisch, Englisch) in den Tagesablauf auf verschiedene Art einfließen lassen und natürlich darf auch die Musik im Kinderhaus nicht fehlen.
Was bedeutet frei sein?
Lebendig sein, mit dem Leben verbunden sein, bedeutet frei sein. Ein Kind, das mit sich verbunden ist, in sich ruht und aus innerer Motivation heraus handelt, ist frei. Dazu braucht es eine vorbereitete Umgebung, einen klaren Rahmen innerhalb dessen sich das Kind frei bewegen kann. Das gibt Sicherheit, Halt und Geborgenheit und hilft zur Ruhe zu kommen.
Wir sehen es nicht als notwendig an, den Kindern alles frei wählen zu lassen. Im Gegenteil, zuviel Freiheit ist für kleine Kinder eine Überforderung und nicht hilfreich für ihre Entwicklung, denn sie müssen erst ihre innere Ordnung aufbauen. Sie wachsen Schritt für Schritt immer mehr in die Freiheit hinein, werden zu freien Menschen, weil sie nicht abhängig sind vom Lob der Erwachsenen, nicht Dinge tun, um anderen zu gefallen und zu entsprechen. Sie können das tun, was für ihren Entwicklungsschritt gerade wichtig ist.
Organisatorisches
Elternbildung
Wichtig für die Qualität der Einrichtung und die Arbeit mit den Kindern ist uns die Elternbildung. Das bedeutet eine verpflichtende Einführung in die Montessori-Pädagogik und das Montessori-Material für mindestens einen Elternteil.
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 7:30-13:30
1x pro Woche bis 16 Uhr
Das verpflichtende Kindergartenjahr kann in unserer Einrichtung absolviert werden.
Elternbeitrag
12x jährlich rund € 400